In „Historische Ursachen der Fremdenfeindlichkeit in den neuen Bundesländern“: Kommentare zu einem Aufsatz von Patrice G. Poutrus, Jan C. Behrends und Dennis Kuck hatte ich über die großartige DDR-Wirtschaft geschrieben und darüber, dass alle wussten, dass die Betriebe Schrott waren und es eigentlich nichts gab, auf das man hätte stolz gewesen sein können. So ganz richtig war das nicht. Ich liste hier einige Betriebe auf, die erfolgreich waren:
VEB Elektromotorenwerk Wernigerode (Elmo)
Siehe Beck (2023).
Chemische Maschinenbauwerke Rudisleben, Chema
Die Chemischen Maschinenbauwerke Rudisleben, Chema, galten zu DDR-Zeiten als ein Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst. Wer hier arbeitete, konnte stolz darauf sein, weltweit nachgefragte Industrieanlagen zu bauen: Meerwasserentsalzungsanlagen, riesige Rührmaschinen für die Chemie-Industrie, Geräte zur Luft- und Gaszerlegung. 1989 beschäftigte das Unternehmen 2.200 Menschen – heute arbeiten hier noch 95 Angestellte.
Güler, Cem-Odos. 2024. Thomas Kemmerich hat einen Plan. taz. 20.08.2024, S. 8. Berlin.
VEB Feinkeramik DDR
Die Porzellan-Industrie in der DDR war genauso gut oder schlecht wie die im Westen. Der gesamte Absatzmarkt im Osten (Sowjetunion) fiel wegen der Währungsumstellung weg, aber das aus dem Kombinat hervorgegangenen Kahla/Thüringen Porzellan war nach der Wende ausgesprochen erfolgreich.
Quellen
Beck, Wolfgang. 2023. Alles hat ein Ende – auch die Marktwirtschaft. Wolfgang Beck, der letzte Betriebsdirektor des VEB Elektromotorenwerk Wernigerode (Elmo), erzählt von der Planwirtschaft und dem wirtschaftlichen Ab- und Aufbruch nach 1990 (Rohnstock Biografien). Arnstadt: THK-Verlag.
Güler, Cem-Odos. 2024. Thomas Kemmerich hat einen Plan. taz. 20.08.2024, S. 8. Berlin. (https://www.taz.de/!6030259)