Der Chef von Combat 18 lebt in Thüringen. Netterweise schreibt die taz jetzt aber auch schon manchmal selbst dazu, wo die Nazis eigentlich herkommen:
Die vier Männer, darunter der Anführer Stanley Röske, sollen Combat 18 gemeinsam mit anderen Mitgliedern bis mindestens 2022 weiterbetrieben haben. […] Röske ist ein langjähriger Neonazi aus Kassel, der nach Thüringen übergesiedelt war und sich auch mit Stephan Ernst umgeben hatte, dem Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.
Sabine am Orde: Anklage gegen vier Neonazis, taz, 05.04.2024, S. 6.
Der andere Chef kommt nach Spiegel aus Dortmund bzw. nach taz aus Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen.
Im taz-Artikel wird auch Knockout 51 erwähnt. Das ist eine Naziorganisation von Menschen aus Eisenach und Erfurt. Sie wurde laut MDR vom Neonazi Patrick Wieschke (NPD, jetzt Die Heimat) aufgebaut.
Was die bürgerliche Fassade als Buchhändler und das biedere Image der Partei für manche Beobachter verdeckte: Wieschke scharrte schon zu diesem Zeitpunkt immer mehr Jugendliche aus Eisenach und Erfurt um sich, die zwar rechts, aber noch nicht straff organisiert waren.
dst. 20.08.2023 MDR THüringen: Die Neonazis, die niemand stoppte: Prozess gegen Eisenacher “Knockout 51” startet
Wieschke ist selbst aus Eisenach, aber wurde erst 1981 geboren. Zur Wende war er also 8 Jahre alt. Den überwiegenden und für die Herausbildung politischer Überzeugungen wichtigeren Teil seiner Jugend hat er also im Nachwende-Deutschland verbracht.
Quellen
Die Neonazis, die niemand stoppte: Prozess gegen Eisenacher „Knockout 51“ startet. 2023. MDR Thüringen. (https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/west-thueringen/eisenach/neonazis-knockout-angeklagt-flieder-100.html)