Ich habe schon im Beitrag über Kling Klang und den Osten darüber geschrieben, dass Zeitungsbeiträge die Ossis einfach nicht zur Leserschaft zählen. Es wird über sie geschrieben. Selbst in Fällen in denen die Autor*innen das eigentlich ändern wollen und auf eine bessere Verständigung und mehr Respekt hinarbeiten. Hier möchte ich ein paralleles Beispiel aus der Wissenschaft diskutieren.
Die Soziologin Prof. Jutta Allmendinger spricht über Kinderbetreuung und wie sich das alles bei „uns“ verändert und verbessert hat. Wie „wir“ mit gewissen Problemen umgehen und erwähnt dann lobend und vergleichend den Osten. Wenn man genau hinhört oder hinterher noch mal drüber nachdenkt, merkt man, dass der Osten nicht zu „wir“ gehört. Der Osten ist immer das Andere, das Abweichende. Etwas mit dem man sich vergleichen kann.
Wir sind halt keine doppelten Lottchen. Wir leben in unserer Gesellschaft. Wir können hier nur Vergleiche anziehn. Beispielsweise zu den ostdeutschen Ländern, wo immer noch es viel, viel selbstverständlicher ist, dass Frauen auch erwerbstätig, auch ganztags erwerbstätig sind.
Zerback, Sarah, 15. Mai 2024: Soziologin zu Familien: 33-Stunden-Woche für beide Elternteile ideal Interview mit Prof. Jutta Allmendinger. Relevanter Teil beginnt ab 4:03.
Als Wissenschaftler*in müsste man sagen: Bei uns ist das so: Einerseits haben wir X im Westen und andererseits haben wir Y im Osten.
Dass es Unterschiede gibt, lässt sich nicht leugnen. Aber die gibt es auch zwischen Nord und Süd (zum Beispiel im Fleischverbrauch).
Viele Ossis wollten lange dazugehören. Jetzt haben sie aufgegeben. Die Schlumpfpartei hört ihnen zu. Alle anderen haben versagt. Versagen immer noch.
Und wie man sieht, ist das Ganze nicht nur ein Problem der (West-)Medien, sondern auch eins der Intelligenz, der wissenschaftlichen Elite.
Ob die Schlumpfpartei ihnen zuhört oder dieses zuhören nur simuliert wird sich noch zeigen. Ich vermute ja letzteres.
Das viele aus dem Osten das glauben (das ihnen zugehört wird von dieser Partei) stimmt leider, was ich so aus der alten Heimat mitbekomme.
Ja, das mit der Wende 2.0 ist alles Verarsche. Die Wähler*innen müssten nur mal ins Wahlprogramm gucken.