Ich möchte mich recht herzlich für alle Emails, Briefe und Päckchen bedanken, die ich nach der Veröffentlichung meines Artikels zu Anne Rabes Buch Die Möglichkeit von Glück erhalten habe. Ich hatte das nicht erwartet, aber das Feedback war im wahrsten Sinne des Wortes überwältigend. Von den Briefen waren sechs kritisch/negativ und 23 positiv. Ich habe die kritischen/negativen ungekürzt in meinen Blog aufgenommen und diskutiere sie dort detailliert: https://so-isser-der-ossi.de/2024/05/27/anne-rabe-leserbriefe/, auch den zum Jammer-Ossi. Auf die in der Berliner Zeitung abgedruckten Teile der Leserbriefe möchte ich im Folgenden eingehen. In meinem Blog und auch im veröffentlichten Beitrag in der BLZ geht es mir darum, welchen Eindruck Anne Rabe von der DDR vermittelt und was daraus abgeleitet wird. Den ersten Blog-Eintrag Gewalterfahrungen und 1968 für den Osten habe ich auch zu einem Artikel in der taz geschrieben, bevor ich Anne Rabes Roman überhaupt gelesen hatte. Anne Rabe argumentiert grob vereinfachend für eine Töpfchentheorie 2.0: Weil es Familien gab, in denen es Gewalt gab, war der ganz Osten so und man kann daraus letztendlich alles ableiten: Rassismus, Faschismus, Nationalismus, Antisemitismus. Alles, wovor sich das Bildungsbürgertum zu Recht gruselt. Und es ist prima: Das alles ist nur im Osten zu verorten. Dunkeldeutschland eben. Dabei ist es leider so, dass es im gesamten Land ziemlich finster aussieht, ja, sogar in Europa. Die Rechtsextremismus-Studie hat das für Deutschland diskutiert. Der Autor der Studie hat in der Berliner Zeitung (BLZ, 08.07.2023) hervorgehoben, dass der Rechtsextremismus mit der Struktur der Bevölkerung im Osten zusammenhängt und in strukturell ähnlichen Gebieten im Westen ähnliche Einstellungen nachzuweisen sind. Das bedeutet also, dass man für die Wahlerfolge der AfD im Osten oder rassistische Einstellungen keine gewalttätigen Eltern als Erklärung benötigt. Die empirische Forschung liefert Gründe. Auch bricht Anne Rabes Töpfchentheorie sofort in sich zusammen, wenn man ihren autofiktionalen Roman genauer liest, denn dort findet sich die folgende Passage:
Alle Familien haben solche Geschichten. Gemeinsame Erlebnisse, die eine Familie zu einer Familie machen. Geschichten, die man sich immer wieder erzählt. Die Geschichten von einem missglückten Weihnachtsbraten, von Irrfahrten zu einem lang ersehnten Urlaubsziel, Missgeschicke und Tollpatschigkeiten, die einem noch immer die Lachtränen in die Augen treiben. Diese Geschichten, an die man denkt, wenn man Zuhause denkt.
Was Tim und ich uns erzählen, wenn wir über unsere Kindheit sprechen, sind Geschichten davon, wie wir gelernt haben, still zu sein.
Rabe, Anne. 2023. Die Möglichkeit von Glück. Stuttgart: Klett-Cotta. S. 23
Das bedeutet, dass Anne Rabe bzw. die Ich-Erzählerin diese Familie als unnormal einstuft. Wenn sie aber unnormal war, dann kann man aus der Existenz dieser Familie nicht auf die Bevölkerung eines ganzen Landes schließen. Wie hoch die Anteile von auto und fiktional an der autofiktionalen Geschichte sind, werden wir nie herausfinden, denn Anne Rabe äußert sich in Interviews zu diesbezüglichen Fragen nicht (zum Beispiel beim taz-Lab-Gespräch mit Simone Schmollack).
Zwei Briefe sprechen die Frage nach den absoluten und den relativen Zahlen bei Kindstötungen an und einer unterstellt mir eine bewusste Falschdarstellung. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verwendet relative Zahlen, um die Zahlen überhaupt vergleichbar zu machen. Ich möchte das an einem Beispiel erklären: Im Fall der so genannten Neonatizide, also der Kindstötungen direkt nach der Geburt, sind absolute Zahlen nicht aussagekräftig, denn in Bremen wurden zum Beispiel im Jahr 2022 nur 6.720 Kinder geboren. In NRW waren es im selben Zeitraum dagegen 164.496 Kinder. Wenn in beiden Bundesländern jeweils ein Kind getötet worden wäre, wäre die absolute Anzahl gleich, aber für Bremen wäre die relative Anzahl, also die Anzahl im Vergleich zu den Kindern, die überhaupt Opfer hätten werden können, viel größer. Nehmen wir an, in Bremen wären 6.720 Kinder getötet worden, dann wären es 100% gewesen. 6.270 Kinder in NRW wären aber nur 4,1%. Der Vergleich absoluter Zahlen ist also offensichtlich unsinnig. In der PKS wird deshalb der absolute Wert auf Opfer pro 100.000 mögliche Opfer umgerechnet. In Bremen wäre die ermittelte Zahl dann also größer als die tatsächliche Zahl und in NRW kleiner. So werden die Neonatizide in Bremen und NRW vergleichbar. Das ist auch in der zitierten Studie zu den Kindstötungen auf S. 337 erklärt (Höynck, Behnsen & Zähringer, 2015). Ich zitiere genau diese Seite in meinem Blog-Post vom 20.02.2024, der die Kindstötungen ausführlicher bespricht, als das in der Berliner möglich war. Im Artikel, der als Print-Version erschienen ist, sind die Quellen aus Platzgründen ausgelagert worden. Wenn man nun über die Kindstötungen von Kindern unter 6 Jahren spricht, muss man als Bezugsgröße 100.000 Kinder in den jeweiligen Bundesländern annehmen. Ein Bezug auf die Gesamtbevölkerungszahl, wie von einem Leser vorgeschlagen, wäre nicht korrekt. In meiner Originaleinreichung war ein Satz zu den relativen Zahlen bzgl. 100.000 möglichen Opfern enthalten. Ich wurde gebeten, das noch besser zu erklären und habe deshalb die Sätze eingefügt, die darlegen, wie absurd das Ergebnis würde, wenn man von absoluten Zahlen ausginge. Die PKS und auch die Presseberichte darüber haben sich auf relative Zahlen (Fachwort Opferzahlen/OZ) bezogen, Anne Rabe hat aber geschrieben: „Die Zahl der Kindstötungen ist im Osten Deutschlands in den 90er und 00er Jahren doppelt so hoch wie im Westen und steigt im Jahr 2006 sogar auf das Vierfache an.“ Diese Aussage ist faktisch falsch. Ein Leser schrieb mir AR hätte die relative Zahl gemeint. Was jemand gemeint hat, ist aber nicht relevant, entscheidend ist, was jemand veröffentlicht hat. Als Sprachwissenschaftler kann ich einschätzen, was ein Satz bedeutet und als Mathematiker und promovierter Informatiker weiß ich, was Anne Rabe stattdessen hätte schreiben müssen. Dass ich das jetzt nicht hinterher irgendwie zurechtgebogen habe, sieht man, wenn man sich den Print-Artikel ansieht: Dort sind die Bevölkerungsgröße und die Geburtenraten erwähnt. Nur der eine Satz mit der Bezugsgröße 100.000 ist leider im Ping-Pong mit der Redaktion verloren gegangen. Ich hätte besser aufpassen müssen. Der Punkt mit den absoluten und relativen Zahlen hat jetzt in der Diskussion und auch im Artikel einen viel zu großen Raum eingenommen. Wichtig ist, und das sagen Höynck, Behnsen & Zähringer (2015: 337) auch sehr klar (auch an anderen Stellen in ihrem im renommierten Wissenschaftsverlag Springer erschienen Buch), dass man aus der PKS nichts ableiten kann. Der wichtigste Punkt ist, dass die Zahlen (glücklicherweise) zu klein sind. Die Autorinnen listen weitere Probleme auf, die zeigen, dass das Ziehen von Schlüssen aus der PKS zu Kindstötungen unzulässig ist. Es wurde in vielen Briefen kritisiert, dass ich auf Wikipedia verwiesen habe. Ich bin Professor und bilde zukünftige Wissenschaftler*innen aus. Ich weiß sehr wohl, was Wikipedia kann und was Wikipedia nicht kann. In meinem Blog-Beitrag zu den Leserbriefen gehen ich darauf auch genauer ein. Der Punkt ist hier, dass genau diese Studie und auch die entsprechende Seite im Wikipedia-Eintrag zu Kindstötungen zitiert wird. Wenn also jemand einen Quickcheck zu Anne Rabes Behauptungen hätte machen wollen (Verlag, Jury, Rezensenten), so wäre es ein Leichtes gewesen, in Wikipedia die Stelle für weitere Nachforschungen zu finden. Das Problem für dieses Land ist, dass niemand sich die Mühe gemacht hat. Die Gruselgeschichte war doch zu schön.
Bernhard Kavemann liest aus meinem Artikel, dass ich kein Verständnis für Kausalität hätte. Ich habe in mathematischer Logik eine 1,0 im Studium gehabt, habe ein System mit Diskursrepräsentationstheorie implementiert und Logik und Computationale Semantik an diversen Unis gelehrt. Wie Schlüsse funktionieren, weiß ich sehr wohl. Ich habe nirgends behauptet, dass es im Osten keine Nazis gab. Weshalb wäre ich sonst wohl 1989 im Antifa-Block marschiert (was ich im Artikel auch erwähnt habe). Ich habe behauptet, dass Anne Rabe faktisch falsche Behauptungen in ihren Roman eingebaut hat. Den Nachweis dafür haben ich im Artikel und noch detaillierter in den Blog-Posts erbracht. Bernhard Kavemann schreibt weiter: „Der Versuch mit den AfD-Politikern geht ebenfalls daneben: „Höcke und Kalbitz sind aus dem Westen.“ Ja, aber da sind sie nichts geworden, waren kleine Lichter, groß sind sie erst im Osten geworden.“ Im Artikel habe ich bereits Georg Maaßen erwähnt, der nicht im Osten groß geworden ist, sondern im Verfassungsschutz. Das Bundeskabinett hat ihn 2012 auf Vorschlag des Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (CSU) zum Chef gemacht. Inzwischen wird Maaßen von der Behörde, der er vorsaß, beobachtet. Auch Dr. Alexander „Wir werden sie jagen“ Gauland ist nicht durch Ossis groß geworden. Vogelschiss-Gauland war von 1973 bis 2013 in der CDU, war im Magistrat von Frankfurt/Main, und leitete von 1987 bis 1991 die Hessische Staatskanzlei. Er ist jetzt Ehrenvorsitzender der Höcke-AfD und Vorsitzender der Bundestagsfraktion. Alle diejenigen, die noch ein bisschen Anstand haben, sind bereits aus der AfD ausgetreten. Wo kommen die führenden Nazis her? Wer hat sie groß gemacht? Gern bitte in meinem Blog in der Rubrik Nazis nachlesen.
Helgard Most merkt an, dass man bei der Diskussion mit Anne Rabe beim taz-Lab meine Behauptungen nicht nachprüfen konnte. Dafür habe ich den Blog geschrieben und den Artikel in der Berliner Zeitung veröffentlicht. Die Blog-Beiträge hatte ich ausgedruckt beim taz-Lab mit. 80 Seiten. Ich hätte sie Anne Rabe geschenkt. Wirklich. HM behauptet weiter: „Wir Leser*innen sind intelligent genug, zwischen einem Roman, der Anregungen für eigene Gedanken geben soll, und der Pauschalisierung einer ganzen Bevölkerung, wie Herr Müller sie behauptet, zu unterscheiden.“ Das mag für Frau Most zutreffen, ist aber im Allgemeinen leider nicht richtig. Mein erster Anne Rabe-Post im Blog bezog sich deshalb auch nicht auf den Roman, den ich damals noch nicht gelesen hatte, sondern auf die Diskussion, den dieser Roman ausgelöst hat. Da wird pauschalisiert, die Mär von der gewalttätigen DDR wird verbreitet. Endlich eine Erklärung dafür, wie komisch die Ossis sind. Ich möchte hier ein weiteres wichtiges Beispiel für die Roman/Sachbuch-Diskussion geben. Anne Rabe behauptet: „Auch waren Antisemitismus und Nationalismus wichtige Bestandteile der sowjetischen und realsozialistischen Ideologie.“ Das ist eine Tatsachenbehauptung. Der Kontext ist:
In der DDR drohte die Diktatur zudem ständig, einen für die Vergangenheit zur Verantwortung zu ziehen. Auch deshalb wurde geschwiegen. In einem Land, in dem der Antifaschismus Staatsräson war, wie soll man da über das sprechen, was man in der »faschistischen Wehrmacht« getan hatte? Auch waren Antisemitismus und Nationalismus wichtige Bestandteile der sowjetischen und realsozialistischen Ideologie.
S. 215
Das ist nicht ein Satz, den irgendeine Person im Roman sagt. Das ist eine Erklärung für den Leser. Und sie ist faktisch falsch. Ich habe das in meinem Blog-Post zum Holocaust ausführlich besprochen und es gibt auch diverse andere Posts, zum Beispiel einen, der eine wissenschaftliche Studie zu Politikern in Ost und West auswertet. Im Osten gab es in den verschiedenen Regierungen neun, dann acht, dann einen jüdischen Politiker. Unter anderem Klaus Gysi. Im Westen gab es nie in irgendeiner Regierung einen. Null. Wichtige Politiker, Musiker, Künstler der DDR waren Juden. Der Vater von Anetta Kahane war ganz vorn mit dabei: Er hat die Nachrichtenagentur ADN aufgebaut und leitete das Neue Deutschland. Wolf Biermann hatte mit Margot Honecker mehrere Jahre in einem Haushalt gelebt. Marion Brasch hat als Jüdin Yassir Arafat am Werbellinsee begrüßt. Als ich einen Bremer Professor für Politikwissenschaft nach seiner Evidenz bezüglich tradierten Antisemitismus’ in der DDR fragte, schrieb er mir zurück, ich solle doch mal das Buch von Anne Rabe lesen. Das ist das Niveau, auf dem die Diskussion läuft. Ein Wissenschaftler verweist mich auf ein Buch, das nicht als Sachbuch bewertet wurde und deshalb auch nicht das wissenschaftliche Qualitätssicherungssystem durchlaufen hat. Beim taz-Lab gab es eine Diskussion zwischen dem Schriftsteller Marco Martin und der Historikerin Katja Hoyer. Ich habe Hoyers Buch noch nicht gelesen und kann zu seiner Qualität nichts sagen, aber Marco Martin behauptete, dass es nicht wahr sei, dass die Sieger die Geschichte schreiben, und führt zum Beispiel Ines Geipel und Anne Rabe als ostdeutsche Stimmen an, die ja den Gegenpart zu den Siegern übernähmen. Das heißt, dass Anne Rabe auf eine Stufe mit Historikern gestellt wird, die in einem Qualitätssicherungssystem arbeiten und veröffentlichen. So wird aus einem Roman ein Sachbuch. Zu Ines Geipel gibt es eine Dokumentation des MDR, die diskutiert, dass Geipel weder Olympionikin, noch Weltrekordhalterin war, dass die Zahlen der Dopingopfer, die sie als Chefin der Dopingopferhilfe genannt hat, viel zu hoch waren. Geipel hat eine Programmbeschwerde beim Rundfunkrat eingelegt. Die 101-seitige Erwiderung des MDR liegt mir vor. Die Autor*innen nennen Geipel darin eine Lügnerin und Hochstaplerin, die Wörter Unverfrorenheit und Dreistigkeit kommen vor. Wieso soll jemand, der in Bezug auf seine eigene Geschichte lügt, eine glaubwürdige Quelle für unser aller Geschichte sein? Über den Holocaust schreibt Geipel: „Mit dieser instrumentellen Vergessenspolitik wurde im selben Atemzug der Holocaust für 40 Jahre in den Ost-Eisschrank geschoben. Er kam öffentlich nicht vor.“ Das ist faktisch falsch, wie ich ausführlich in Der Ossi und der Holocaust nachgewiesen habe. Anne Rabe und ihre (ehemalige?) Freundin Ines Geipel sind keine verlässlichen Quellen, was die Geschichte der DDR angeht. Das in Bezug auf Anne Rabe zu zeigen, war das Ziel meines Beitrags in der Berliner Zeitung. Und dann bleibt die Frage: Wer schreibt unsere Geschichte?
Den Leserbrief zu den Blumentöpfen verstehe ich nicht. Ich weiß nicht, warum die Leserbriefredaktion ihn ausgesucht hat.
Reinhard Brettschneider wirft mir vor, dass ich die Spaltung erhalten will. Nichts liegt mir ferner. Wie gesagt: Ich habe mich bis 2013 nicht als Ossi gesehen. Die Spaltung ist jedoch real. Vieles wird man nicht mehr reparieren können. Eigentumsstrukturen werden immer so bleiben: Vermieter wohnen im Westen, die Einnahmen fließen dorthin ab. Firmensitze liegen im Westen, Einnahmen und Patente gehen in den Westen. Steuern werden nicht im Osten gezahlt, sondern am Firmensitz. Aber man könnte einige Dinge ändern, die zur Verheilung einiger Wunden beitragen könnten. Dazu gehört, dass respektvoll über den Osten geschrieben wird, ja, dass die Menschen dort überhaupt als solche wahrgenommen werden. Ich habe in meinem Blog einige Fälle diskutiert, in denen West-Autoren und ‑Wissenschaftler über den Osten reden, als wäre er nicht Teil des Landes. Und das in Artikeln, die einen positiven Beitrag zur Ost-West-Debatte leisten wollen. Ich kämpfe dafür, dass für diese Probleme überhaupt erst mal ein Bewusstsein entsteht. Das ist dringend notwendig, denn ein vernünftiges Miteinander ist auch ein Betrag im Kampf gegen den Faschismus. In der taz schreibt Georg Seeßlen: „Die Menschen, die einem Maximilian Krah zujubeln, […] trotz der Nachrichten über diesen Mann, müssen einen fundamentalen Bruch vollzogen haben.“ Der Punkt hier ist: Diese Menschen wurden von den relevanten Nachrichten wahrscheinlich nicht erreicht, denn sie sind nicht mehr Teil des gesellschaftlichen Diskurses. 2021 schrieb Anne Fromm in der taz: „2,5 Prozent ihrer Gesamtauflage verkauft die Süddeutsche Zeitung in den Neuen Bundesländern. 3,4 Prozent sind es bei der FAZ, etwa 4 Prozent beim Spiegel. Bei der taz sind es, das steht nicht in der Studie, rund 6 Prozent. […] Die Ostdeutschen lesen also keine Zeitungen, zumindest keine überregionalen mit Sitz in der alten BRD.“ Warum soll ich Geld für Druckerzeugnisse bezahlen, in denen dauernd merkwürdige Dinge über mich stehen? Ich möchte, dass es wieder einen Diskurs gibt. Dass wir miteinander reden, nicht übereinander. Ich bin also kein Spalter. Ich kämpfe für ein Miteinander, eine Einigung, für die deutsche Einheit! Wer hätte das 1989 gedacht?
Quellen
Beer, Maximilian & Hollersen, Wiebke. 2023. „Es hat eher wenig mit der DDR zu tun“: Forscher über Rechtsextremismus in Ostdeutschland. Berliner Zeitung. 08.07.2023. (https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/die-these-vom-rechtsruck-ist-unsinn-forscher-ueber-ostdeutschland-extremismus-und-afd-li.366563)
Fromm, Anne. 2021. Presse in Ostdeutschland: Wer streichelt unsere Seele? taz, 09.03.2021. Berlin. (https://taz.de/Presse-in-Ostdeutschland/!5756271/)
Höynck, Theresia & Behnsen, Mira & Zähringer, Ulrike. 2015. Tötungsdelikte an Kindern unter 6 Jahren in Deutschland: Eine kriminologische Untersuchung anhand von Strafverfahrensakten (1997–2006). Wiesbaden: Springer. (https://doi.org/10.1007/978–3‑658–07587‑3)
Karte, Uwe. 2023. Doping und Dichtung – Das schwierige Erbe des DDR-Sports. mdr. 21.01.2023 (https://www.youtube.com/watch?v=FUInTLwH4fI)
MDR Hauptredaktion Sport. 2023. MDR-Dokumentation „Doping und Dichtung“ Faktencheck. Leipzig.
Teuwsen, Peer. 2023. Verheimlichte Nähe. Neue Züricher Zeitung. 30.09.2023. (https://www.nzz.ch/feuilleton/anne-rabe-verheimlichte-naehe-ld.1782626)